Matthias Schulz (links) und Roland Weidl vom Fraunhofer Institut in Hermsdorf mit Natrium-Nickel-Chlorid-Batterien. Foto: Ulrike Merkel
Zitat OTZ, 8. April 2019:
„Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Hermsdorf hat für aufladbare Natrium-Nickel-Chlorid-Batterien einen Weltrekord aufgestellt: Es habe in den vergangenen fünf Jahren die größten und leistungsfähigsten Akkus dieser Art entwickelt, sagt Abteilungsleiter Roland Weidl nicht ohne Stolz.
Besitzen herkömmliche Modelle eine Speicherkapazität von nur 38 Amperestunden, haben die Hermsdorfer Batterien 100 Amperestunden. Dafür erhielt das siebenköpfige Team gestern den Thüringer Forschungspreis für angewandte Forschung.
Die Natriumtechnologie basiere auf den Materialien Kochsalz und Nickel und komme seit den 90ern zum Beispiel in Elektro-Gabelstaplern zum Einsatz, erläutert Roland Weidl. Obwohl die Batterien große Vorteile besitzen – sie sind wartungsfrei und feuersicher – konnten sie sich wegen ihrer hohen Herstellungskosten bisher nicht als Massenprodukt durchsetzen. Den Hermsdorfer Fachleuten ist es jedoch gelungen, ein preiswertes Verfahren zur Herstellung der kostenintensiven Keramikkomponente zu entwickeln.
Da dieser Batterie-Typ relativ langsam auflädt, ist er besonders als stationärer Energiespeicher geeignet, etwa bei heimischen Solaranlagen. „Das wird künftig ein großer Wachstumsmarkt sein“, prognostiziert Gruppenleiter Matthias Schulz. Die Technologie ist bereits an einen fränkischen Keramikspezialisten nahe der thüringischen Grenze verkauft worden. In den nächsten drei Jahren wird dort mit Hilfe der Hermsdorfer Experten eine Pilotlinie aufgebaut. Zudem werden die Batterien Teil des groß angelegten Thüringer Forschungsprojektes zur energetischen Sanierung von Wohnquartieren „smood“ sein.“