Die Bündnisleitung der Initiative smood® sieht das Klimaabkommen skeptisch. Obwohl die Inhalte in den kommenden Wochen noch detailliert ausgestaltet werden müssen, zeichnet sich ab, dass die Bundesregierung darauf baut, im Gebäudesektor (dieser umfasst 40 % des Energiebedarfes) die Klimaziele mit der Förderung eher konventioneller Maßnahmen wie der Dämmung oder des Austausches veralteter Heizungsanlagen erreichen zu können.
smood® sieht jedoch enorme Chancen in effizienten Verbundlösungen im Quartiermaßstab. „Was nützen uns in 1000 Wohnungen 1000 neue Heizungen?“, fragt Dr. Kersten Roselt, unternehmerischer Sprecher des Konsortiums. „Es ist sinnbildlich der gleiche Unfug wie 1000 benachbarte Satellitenschüsseln, deren Anblick uns noch aus der Vergangenheit in Erinnerung geblieben ist. In der intelligenten Vernetzung mit niedrigstem Energieverbrauch liegt die Lösung für maximale Treibhausgas-Minderung und die Herausforderung für die deutsche Ingenieurskunst.“
smood® verfolgt im Gegensatz zu den verabschiedeten Vorschlägen aus Berlin eine deutlich ambitioniertere Vision. In Antizipierung dieser Entwicklungen hat das Konsortium bereits frühzeitig das Ziel ausgegeben, den Quartiersumbau wirtschaftlich mittels eines ganzheitlichen Ansatzes gestalten zu wollen. „Neben effizienten digitalen Planungsinstrumenten gehören dazu sektorengekoppelte Technologien zur Energiegewinnung und -speicherung im Quartier, mit denen beispielsweise die Preise für fossile Energieträger unterboten und kostengünstig erneuerbare Energien gespeichert werden kann. Darüber wird ein zukunftsfähiges Energiemanagementsystem, das alle potenziellen Freiheitsgrade und Energieeinsparpotenzielle im Quartier mit Hilfe von KI ausreizt.“, so Prof. Peter Bretschneider, wissenschaftlicher Sprecher. „Das Endergebnis muss sein, dass sich der Quartiersumbau lohnt, eben eines Tages auch ohne Förderung. Nur so erlangen wir Breitenwirkung und erschließen unseren Ingenieuren zudem einen riesigen Markt.“
Einer unsteten und zu kurz gesprungenen Klimapolitik will das Konsortium auf diese Weise mit wirtschaftlichen Technologien begegnen, die es gestatten, den energetischen Quartiersumbau und -betrieb annähernd warmmietenneutral zu gestalten. „Wir sind mit smood® auf gutem Wege dahin. Dazu muss jedoch erst der Stein ins Rollen gebracht werden und hierfür wäre eine Unterstützung durch das Klimapaket der Bundesregierung wünschenswert gewesen.“ Im Freistaat Thüringen liefern bereits ein Klimagesetz und die Integrierte Energie- und Klimaschutzstrategie deutlich bessere Leitplanken für die Umsetzung des energetischen Stadtumbaus. Eine weitere Verbindlichmachung der Inhalte und die Fortschreibung wird Aufgabe der kommenden Legislatur sein.